Baerbock - Zwei russische Diplomaten wurden zu Personae non gratae erklärt 

  16 Dezember 2021    Gelesen: 851
  Baerbock -  Zwei russische Diplomaten wurden zu Personae non gratae erklärt 

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat heute in Berlin erklärt, dass zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Deutschland zu „unerwünschten Personen” erklärt worden sind.

Dies sei eine „Konsequenz” aus dem heute gefällten Urteil im sogenannten Tiergarten-Mordprozess gegen einen russischen Bürger.

Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, sei außerdem einbestellt worden. Er hatte früher am Tag das Urteil als politisch motiviert kritisiert.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa erklärte in ihrem Telegram-Kanal, dass Moskau den Schritt nicht „ohne eine angemessene Antwort” lassen werde.

Die russische Botschaft in Berlin protestierte gegen die Entscheidung des Bundesaußenministeriums, bezeichnete sie als unmotiviert und versprach ebenfalls eine angemessene Reaktion auf den „offensichtlich unfreundlichen Schritt”.

Das Berliner Kammergericht hat am Mittwoch den 56-jährigen Russen Wadim Sokolow (Krasikow) des Mordes an dem georgischen Staatsbürger Selimchan Changoschwili schuldig gesprochen und zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft, welche einen Mord auf Anweisung „von staatlichen Stellen der Regierung der Russischen Föderation“ vermutete, forderte für den Angeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Verteidigung bestand ihrerseits darauf, dass die Beweisgrundlage unzureichend sei.

Der Tiergartenmord
Im August 2019 wurde der 40-jährige Changoschwili im Berliner Tiergarten erschossen. Der Verdächtige ist der russische Staatsbürger Wadim Sokolow. Sein bürgerlicher Name ist den deutschen Ermittlungen zufolge Wadim Krasikow. Der mutmaßliche Killer soll mit einem Fahrrad an Changoschwili herangefahren sein und ihn aus einer Pistole Glock 26 mit einem Schalldämpfer erschossen haben. Er starb auf der Stelle. Die Anhörungen zu diesem Fall begannen 2020 in Berlin.

Changoschwili, soll nach Informationen der russischen Sicherheitsbehörden an der Vorbereitung der Terroranschläge in der Moskauer U-Bahn und in der Schule von Beslan im Jahr 2004 beteiligt gewesen sein. Seine Auslieferung hatte Deutschland informell abgelehnt.

Bei einem Bombenanschlag auf eine voll besetzte U-Bahn in Moskau seien nach offiziellen Angaben 2004 über 40 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Bei der Geiselnahme in einer Schule in Beslan gab es über 300 Tote und mehr als 780 Verletzte.

snanews


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